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Der Dokumentation des renommierten Regisseurs Jörg Bundschuh gelingt es, das Wesen des amerikanischen Gitarristen J.J. Cale einzufangen.
Auch wenn ihm der ganz grosse kommerzielle Durchbruch versagt blieb, gehört J.J. Cale zu den ganz grossen Künstlern der USA, der von Kollegen wie Eric Clapton geradezu verehrt wird. Clapton ist es auch, der sich sofort bereit erklärte, für die Dokumentation des deutschen Regisseurs und Musikliebhabers Jörg Bundschuh über seinen Freund zu sprechen, dem er die beiden Hits "After Midnight" und "Cocaine" verdankt. Aber der ansonsten sehr scheue und zurückhaltende Cale kommt in dem 90-minütigen Film auch selber zu Wort. Denn Bundschuh hat ihn unaufdringlich mit der Kamera begleitet, wie der Musiker und seine kleine Band mit einem Tourbus durch die USA von Konzert zu Konzert reisten. Es spricht für das Geschick von Bundschuh, dass er Cale regelrecht zum Plaudern brachte. Dieser erzählt von seinen Anfängen als Sessionmusiker, wie er in den 70er-Jahren als Künstler unter eigenem Namen Platten veröffentlichte, wie er Songs schreibt und sie aufnimmt sowie wie es sich so lebt als Kult-Musiker. Dabei atmet der Bundschuh-Film die gleiche entspannte Ökonomie wie ein typischer J.J.-Cale-Song, der ebenfalls mit dem Nötigsten auskommt und sich auf das Wesentliche konzentriert. Gleichwohl ist es erfreulich, dass trotz dieser sparsamen Vorgehensweise neben dem Hauptfilm noch 80 Minuten Filmmaterial für den Bonusbereich übrig geblieben sind.