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Das neue Album "Terra Mater" der Barockexpertin Christina
Pluhar mit ihrem Ensemble L'Arpeggiata befasst sich mit
Werken reisender Komponisten. Im 17. und 18. Jahrhundert
bestand nämlich innerhalb der europäischen Länder ein
lebhafter Austausch von Musik und Musikern. Venedig galt als
Sehnsuchtsort für Kulturliebhaber, doch mindestens so
begehrt waren die dort ausgebildeten Musiker. Fürstenhöfe in
Dresden, Wien und Bayreuth buhlten um Komponisten wie
Francesco Gasparini und Giovanni Bononcini. Und so
entstanden viele Werke fern der italienischen Heimat. Auch
Abschriften von Kompositionen verbreiteten den italienischen
Stil in ganz Europa. Mit Georg Friedrich Händel, den es aus
Deutschland erst nach Italien und dann nach London zog,
wandert Pluhars Blick nach England. Am Drury Lane Theatre
feierten die Londoner frenetisch Ballad-Operas. Diese
Genre-Mixe offenbaren, dass die Briten wohl damals schon
einen Hang zum skurrilen Humor hatten. Ballad-Operas
nahmen nämlich andere Werke auf die Schippe. Davor waren
auch Händels ernste Opernwerke nicht gefeit.
Mezzosopranistin Malena Ernman präsentiert gemeinsam mit
L’Arpeggiata und Christina Pluhar ein paar dieser selten
aufgeführten Stücke.